Lichtenberg- In den letzten Tagen häufen sich die Vorfälle von Einbruchsversuchen im sogenannten Dolgenseekiez in Friedrichsfelde, insbesondere in mehrstöckigen Mehrfamilienhäusern mit über fünf Etagen, wo aufgrund der Anonymität eine besonders hohe Gefahr besteht. Die Täter wenden hierbei eine ausgeklügelte Methode an, die neben Kleber auch den Einsatz von Salpetersäure einschließt.
Vorgehensweise der Täter
Zu Beginn präparieren die Täter potenziell leerstehende Wohnungen, indem sie Klebefäden zwischen Türblatt und Türzarge anbringen. Diese Methode ermöglicht es ihnen, nach einigen Tagen zu kontrollieren, ob die Fäden gezogen sind oder intakt bleiben. Sollten sich die Fäden nicht bewegen, gehen die Täter davon aus, dass die Wohnung derzeit nicht besucht ist, und setzen ihre Methode fort. In diesem Fall injizieren sie Salpetersäure in das Türschloss, was eine chemische Reaktion mit dem Metall auslöst. Die Salpetersäure zerstört das Innenleben des Schlosses, sodass die Tür nahezu geräuschlos geöffnet werden kann, selbst wenn sie ursprünglich abgeschlossen war.
Folgen für die Mieter
Die Folgen dieser Einbruchsversuche sind für die betroffenen Mieter gefährlich und können Verletzungen nach sich ziehen. Die Täter nutzen die aggressive Säure, die nicht nur das Schloss, sondern teilweise auch die Türzarge und umliegende Materialien angreift. Die Mieter bemerken den Einbruchsversuch meist erst, wenn sie Verfärbungen an der Tür wahrnehmen oder, im schlimmsten Fall, mit den säurebeschädigten Bereichen in Kontakt kommen und dadurch verletzt werden.
Jüngster Vorfall und polizeiliche Maßnahmen
Heute kam es in der Straße am Tierpark zu einem Einsatz der Berliner Feuerwehr und Polizei. Ein aufmerksamer Anwohner alarmierte die Einsatzkräfte, nachdem er Verfärbungen und Verätzungen an seinem Türschloss feststellte. Die alarmierten Beamten kontrollierten daraufhin das gesamte Gebäude auf weitere Anzeichen von manipulierten Wohnungstüren und konnten in der Tat eine weitere betroffene Wohnung feststellen. Die Feuerwehr neutralisierte die betroffenen Türschlösser und verhinderte somit eine akute Gefahr für die Bewohner.
Fazit und Warnung
Dieser Fall verdeutlicht die Gefährlichkeit und Hinterhältigkeit dieser Einbruchsmethode. Die Polizei appelliert an die Bewohner, ungewöhnliche Vorkommnisse, insbesondere Klebereste oder Verfärbungen an Wohnungstüren, umgehend zu melden. Die Täter gehen gezielt und unauffällig vor und können durch schnelle Meldungen möglicherweise schneller gefasst und weiteren Taten vorgebeugt werden.
Fotos: © Pierce A.
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