Gute Aussicht für Hund Buma nach abgebissenen Zeh in Hellersdorf

Berlin- Gute Aussichten für den Stafforbullterrier-Mix Buma aus Hellersdorf sind am Abend eingetroffen und verschonen den Hund vor der Einschläferung. Doch wer ist der Besitzer?

Der Stafforbullterrier-Mix namens Buma hat die Untersuchung am 4.1.22 beim Amtsarzt gut überstanden. Auch das typische Verhalten sei seitens des Arztes völlig normal und verständlich sagte ein Sprecher.

Buma wird von Diensthundeführer aus dem Haus geführt.
©️ John Boutin

Steven S. (28) habe sich die Verletzungen selbst zuzuschreiben und muss nun mit den Konsequenzen leben. Ihm wurden nach der Beissattacke am 27.12.2021 gegen 22.50 Uhr ein Zeh abgebissen und einmal in die Wange gebissen. Wir berichteten zum Hundebiss.

Steven S. wird vom Notarzt begleitet.
©️ John Boutin

Vorausgegangen war der Streit zwischen dem 28-jährigen Steven S. und dem 7-jährigen Staffordbullterrier-Mix Buma am Essenstisch. Es gab an dem Abend Champignon-Pizza für die Tischrunde. Steven S. fühlte sich vom anstarren des Hundes belästigt und zog ihn vom Essenstisch weg, Buma fühlte sich angegriffen und schnappte in das Gesicht des 28-jährigen.

Steven S. begab sich daraufhin in das Badezimmer der Wohnung, wo er seit einiger Zeit mitlebte und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Zwischenzeitlich haben die anwesenden Gäste Buma auf den Balkon gesperrt um weitere Angriffe zu verhindern. Steven S. allerdings stampfte auf den Balkon um sich an den Hund zu rächen und trat nach ihm.

Ein folgenschwerer Fehler von S., denn er verlor durch den Angriff seinen großen Zeh.

Rettungssanitäter brachten den schwer verletzten in eine Klinik
©️ John Boutin

Der Zeh konnte bis zuletzt nicht gefunden werden, so eine Polizeisprecherin. Ob er von Hund Buma verschluckt wurde, wollte die Sprecherin nicht kommentieren.

Fakt ist, der Zeh von Steven S. wurde nachamputiert und genäht.

Zum Zeitpunkt der Begutachtung eines Amtstierarztes war Mischlingshund Buma sehr aufgeregt, überaus aktiv, wirkte unerzogen, aber war in keinster Weise dem betreuenden Personal aggressiv.

Fütterung, Pflege und Umgang mit dem Hund war kein Problem.

Einsatzkräfte versorgten die Wunden von Steven S.
©️ John Boutin

Wir zitieren einen Sprecher des Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf:

Die Hergangsschilderung des Zwischenfalls lässt vielmehr den Schluss zu, dass der Hund arttypisch reagiert hat. Der Verletzte hat den Hund zwei Mal durch körperliche Gewalteinwirkung in Ausnahmesituationen versetzt und derart provoziert, dass die schließlich eingetretene Reaktion des Hundes geradezu voraussehbar war. Der Geschädigte hat sich durch sein nicht nachvollziehbares Fehlverhalten die beiden Bissverletzungen selbst zuzuschreiben.

Sprecher des Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf

Weiter sagte der Sprecher:

Hergangsablauf und Begutachtung führen zu dem Ergebnis, dass „Bumet“ weiter in der amtlichen Sicherstellung verbleibt, da die Eigentumsverhältnisse am Tier bisher nicht geklärt werden konnten. Es wird kein Grund zu einer Maßregelung des Hundes oder gar zur Tötung des Tieres gesehen.

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9 Kommentare

  1. endlich mal eine vernünftiges Handhabe von einer amtstierärztlichen Stelle. Man zieht einen Hund nicht von hinten weg (schon gar nicht ein Fremder) und man tritt auch nicht nach ihm.

  2. Endlich mal eine neutrale und nicht Anti „Kampfhund“ Berichterstattung. Kann mir gut vorstellen, wie andere Blätter/Seiten darüber berichtet hätten und wie die Schlagzeilen gehießen hätten.

  3. Vielen Dank für die objektive Berichterstattung, den Diensthundeführer, Amtsarzt für seine Beurteilung frei von Vorurteilen, dem Vet-Amt und allen anderen Beteiligten, die an der Beurteilung und Unterbringung dieses Hundes beteiligt waren und sind! Möge er die notwendige Erziehung und ein artgerechtes Zuhause erhalten.

  4. Auch der liebste Dackel hätte versucht, die Tritte des Peinigers abzuwehren, ein Pferd hätte getreten, der Hund hatte ja doch nur die eine Möglichkeit sich zu wehren.
    Probleme bei der Hundehaltung liegen meistens am Ende der Leine. Solchen Menschen sollte kein wehrloses Tier ausgeliefert sein. Hoffentlich kommt Buma zu liebevollen Menschen, die ihn die Zeit des Ausgeliefertsein vergessen lassen.

  5. Dieser Hund hat ein gutes Zuhause verdient, statt in der jetzigen Situation zu sein.
    Diese Hunderasse ist immer mit schlechten Ruf betitelt und man vergisst die Frage wer solche Hunde üblicherweise besitzt.
    Zum obigen Fall: Hellersdorf( typisches Klientel Hartz4 … nicht alle!!) Wohnung usw.
    Ein Hund ist kein Spielzeug, das muss jedem klar sein.

    Alles Gute für Buma.

  6. Endlich mal eine unabhängige und objektive Betrachtung des „Tathergangs“ mit Einbeziehung des arttypischen Verhaltens des Hundes Buma in der für ihn bedrohlichen Situation. Ein großes Dankeschön an das Veterinäramt und den zuständigen Prüfer !!! Hier wurde sachlich und nach Faktenlage geprüft ohne den Hund wegen seiner Rasse gleich vorzuverurteilen. Ich hoffe, das Buma ein Zuhause und neues Herrchen/Frauchen findet in dem er tierschutzkonform, artgerecht und liebevoll behandelt wird. Alles Gute Buma !!!

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