Illegales Casino, Bordell und Drogenhandel in Lichtenberg entdeckt

Am Montagnachmittag kurz nach 15 Uhr haben Mitarbeiter des Ordnungsamtes in der Marzahner Straße in Berlin-Lichtenberg eine illegale Spielhalle entdeckt und in Zusammenarbeit mit der Polizei geschlossen. Die Einrichtung befindet sich mitten in einem Gewerbegebiet.

Bei der Kontrolle wurden sieben vietnamesische Staatsangehörige angetroffen. Da nicht alle Anwesenden gültige Ausweisdokumente vorzeigen konnten, führte die Polizei eine sogenannte Fast-ID durch, um die Identitäten festzustellen. Personen, die an Spielautomaten saßen, gelten ebenfalls als Beschuldigte, da sie am illegalen Glücksspiel teilgenommen hatten.

Insgesamt fanden die Einsatzkräfte 14 nicht zugelassene Glücksspielautomaten vor, die beschlagnahmt wurden. Zudem wurden bei der Durchsuchung in nicht geringer Menge Kokain, Crystal Meth sowie eine größere Menge in Tüten verpackter Pillen sichergestellt. Darüber hinaus entdeckten die Beamten mehrere Feinwaagen sowie mindestens zwei Macheten.

Auch eine große Summe Bargeld wurde aufgefunden – unter anderem in der Hosentasche eines der Beschuldigten. Weitere Geldbeträge lagen offen auf einem Tisch im Vorraum der Spielhalle.

Die Räume waren mit Überwachungskameras ausgestattet, die Livebilder übertrugen. Ein Beteiligter musste mithilfe einer Leiter mehrere Kameras abklemmen. Zudem verfügte das Gebäude über eine zweite Ebene, die jedoch instabil gebaut und nicht mit Automaten bestückt war.

Im Rahmen der Durchsuchungen wurde auch ein verschlossener Nebenraum mit einer Ramme geöffnet. Dieser erstreckte sich über eine große Fläche und wies ebenfalls eine zweite Ebene auf. Darin stießen die Beamten auf Hinweise auf ein mögliches Bordell mit mindestens sieben Betten.

Auch ein vor Ort abgestellter Audi wurde durchsucht. Dabei fanden die Beamten Bargeld sowie eine Louis-Vuitton-Tasche mit sämtlichen Schlüsseln zu den Spielautomaten.

Für die Verständigung mit den Beschuldigten wurde ein Polizeikollege vom Abschnitt 34 als Dolmetscher hinzugezogen.

Die Ermittlungen richten sich nun nicht nur wegen illegalen Glücksspiels und möglicher Steuerhinterziehung, sondern auch wegen Drogenhandels und des Verdachts auf Prostitution. Die Beteiligten machten widersprüchliche Angaben zu ihrer Identität, ihrem Aufenthaltsstatus sowie zu Eigentumsverhältnissen.
Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes stellten die Automaten sicher und transportierten die Automaten in einen von der Polizei zur Verfügung gestellten LKW mit Ladeboardwand.
Die Polizei hat weitere Ermittlungen aufgenommen. Die sichergestellten Automaten kamen auf das Gelände vom Ordnungsamt, wo sie untersucht werden müssen.

Copyright/ Fotos: Stadtstrolch John Boutin