Anklage gegen mutmaßlichen Angehörigen der rechten Szene in Berlin
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen 24-jährigen mutmaßlichen Angehörigen der rechten Szene erhoben. Ihm werden Bedrohung, gemeinschaftliche räuberische Erpressung, versuchter besonders schwerer Raub sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Der Angeschuldigte soll eine führende Position in der rechten Gruppierung „Deutsche Jugend Voran“ innehaben.
Ihm wird unter anderem zur Last gelegt, am 28. August 2024 eine ehemalige Angehörige der Gruppierung mit einer Sprachnachricht bedroht zu haben, nachdem diese aus der Szene ausgetreten war. Darüber hinaus soll er mit mehreren Mittätern am 13. September 2024 in Marzahn einen Mann wegen eines „Antifa“-Emblems auf seinem T-Shirt attackiert und zur Herausgabe des Shirts gezwungen haben. Der Geschädigte erlitt dabei erhebliche Verletzungen.
Ein weiterer Vorfall ereignete sich am 20. September 2024 in Hellersdorf, als der Angeschuldigte mit zwei Mittätern auf einen Mann einschlug und auf ihn eintrat. Zudem soll er ihm eine ungeladene Luftdruckpistole vorgehalten und mit den Worten „Ich knall dich ab!“ bedroht haben. Das Opfer erlitt zahlreiche Hämatome und Verletzungen.
Am 19. Oktober 2024 war der Angeschuldigte laut Anklage Teil einer 19-köpfigen vermummten Gruppe, die in einer S-Bahn einen Fahrgast mit Quarzsandhandschuhen attackierte, um ihm eine Jacke mit einem „Antifa“-Emblem zu entreißen. Nachdem weitere Fahrgäste eingriffen, flüchtete die Gruppe aus der Bahn.
Im Zuge der Ermittlungen wurden am 23. Oktober 2024 bei mehreren mutmaßlichen Mitgliedern der Gruppierung umfangreiche Beweismittel sichergestellt. Der Angeschuldigte, der zu einer der Taten schweigt, die übrigen jedoch teilweise einräumt, wurde festgenommen und befindet sich seit dem 24. Oktober in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen gegen weitere Tatverdächtige dauern an.