Falschmeldung sorgt für Aufsehen in Marzahn-Hellersdorf- kein Entführungsversuch in Hellersdorf
In einer Hellersdorfer Facebookgruppe sorgte am Mittwoch ein schockierender Beitrag für erhebliche Aufregung. Eine Nutzerin berichtete dort, ein siebenjähriges Mädchen sei angeblich mit einer Spritze betäubt und beinahe entführt worden. Laut der Schilderung habe die Polizei den Täter dank couragierter Passanten festnehmen können, das Kind befinde sich im Krankenhaus.
Der Vorfall klang alarmierend – und verbreitete sich rasend schnell wie ein Lauffeuer. Viele Nutzerinnen und Nutzer teilten den Beitrag weiter, drückten Anteilnahme und Besorgnis aus. Einige warnten ihre Nachbarschaft und riefen zur besonderen Vorsicht auf. Doch wie so oft im Internet zeigte sich: Nicht alles, was sich echt anhört, ist auch wahr.

Auf Nachfrage bei der Pressestelle der Polizei Berlin hieß es am Donnerstagvormittag eindeutig: „Nach unseren aktuellen Informationen hat es keinen solchen Einsatz in Marzahn-Hellersdorf gegeben.“ Weder eine entsprechende Anzeige noch ein Polizeieinsatz seien registriert worden.
Damit handelt es sich eindeutig um eine Falschinformation, die unbegründet Angst und Verunsicherung ausgelöst hat. Solche Beiträge sind nicht nur ärgerlich, sondern können auch reale Folgen haben – etwa wenn Eltern verängstigt reagieren oder falsche Verdächtigungen entstehen.

Die Polizei appelliert regelmäßig an die Bevölkerung, bei alarmierenden Meldungen in sozialen Netzwerken zunächst keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Wer auf derartige Posts stößt, sollte sich an offizielle Quellen halten – beispielsweise die Pressemitteilungen der Polizei Berlin, deren Social-Media-Kanäle oder seriöse lokale Nachrichtenportale.
Falschmeldungen, insbesondere über angebliche Entführungsversuche oder Gewaltverbrechen, kursieren immer wieder in Berliner Stadtteilen. Sie entstehen häufig durch Missverständnisse, Hörensagen oder gezielte Stimmungsmache.
Auch wenn sich eine Geschichte erschreckend echt anhört – Prüfen ist besser als Teilen.